Ingwart Jung zum Berufsbild
Trauerredner / Mitglied in der BATF
Abschiede gibt es immer wieder und in vielen verschiedenen Formen – und auch die Anlässe sind vielfältig; so nehmen wir Abschied von Vorstellungen, Wünschen, Lebensabschnitten, Arbeitsstätten, Wohnumfeldern, Zeiten und eben auch von Menschen. Doch nichts fällt so schwer und ist so schmerzlich wie der Abschied von einem geliebten Menschen durch den Tod – weil er auch so endgültig ist (zumindest was diese irdische Welt betrifft). Doch Zeremonien und Rituale navigieren die Menschheit durch ihr Leben. Auch eine Trauerfeier ist ein solches Ritual, was in der Menschheitsgeschichte tief verwurzelt ist.
Die Bindungen zu den beiden großen Kirchen schwinden immer mehr, ja sind zum Teil tief erschüttert; Menschen fühlen sich von den Kirchen immer weniger verstanden auf ihrer Suche nach Trost, Sinn und Zuversicht. Der Trauerredner ist eine Alternative zu den konfessionell gebundenen Abschiedszeremonien, denn hier steht nicht der „liebe Gott“ im Mittelpunkt, sondern der verstorbene Mensch.
Ich bin seit 1996 Trauerredner und will helfen, einen persönlichen und stimmigen Abschied vornehmen zu können; einen Abschied, in dem noch einmal all das zur Sprache kommt, was der oder die Verstorbene für einen bedeutet hat, womit er/sie das eigene Leben berührt und bereichert hat, wofür man oft eine tiefe Dankbarkeit empfindet. Es soll ein Abschied sein, in dem Raum für Gefühle ist, für Reflektion, für Trauer, Trost – und Sprache. Denn: Jedes gelebte Leben ist einmalig, jeder Abschied ist es aber auch!
Abschied bedeutet immer auch Wandel, die Trauerfeier und die anschließende Beerdigung legen eine Grundlage für das künftige Leben, denn wenn es in einem irischen Sprichwort heißt:
Du musst Abschied nehmen, wenn Du weitergehen willst.
Dann will ich als Trauerredner genau hierbei ein Partner sein und den Trauernden helfen, einen wichtigen Schritt im Abschiedsprozess vorzunehmen.